Narr – das narrativistische Literaturmagazin ist eine seit 2011 regelmässig erscheinende Publikation, die sich als Forum für «junge, frische Texte» und «für Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden» versteht. Von den jährlich drei Ausgaben des Magazins sind zwei regulär. Die dritte erscheint als Sondernummer in Form einer eigenständigen Buchpublikation. Bis heute haben über 80 Autorinnen und Autoren im Narr veröffentlicht. 2014 wurden Konzept und Layout des Magazins von den Designern Mirko Leuenberger und David Lüthi komplett überarbeitet. Von ihnen stammt die Idee, das Magazin als handliches Taschenbuch zu gestalten. Beschränkte finanzielle und zeitliche Ressourcen führten zu einer oft rohen und radikalen Gestaltung, die heute zur Identität des Projekts gehört. Während die literarischen Texte in einem «klassischen Literaturlayout» gesetzt werden, bleiben im Mittelteil des Magazins 12–16 Seiten für «narrative Gestaltungen» aller Art reserviert, für die Gestalter/innen, Illustratorinnen und Illustratoren oder Künstler/innen von aussen eingeladen werden. Noch mehr Raum für Experimente bieten die jährlichen Sonderausgaben, die zu einer Neuinterpretation bestehende Magazin- und Buchformen einladen.
Kommentar der Nominatoren:
Mit geringstem Budget, viel ehrenamtlichem Engagement und noch mehr Herzblut wird hier ein in jeder Hinsicht unkonventionelles Literaturmagazin gestaltet, das einerseits eine wiedererkennbare visuelle Identität besitzt, andererseits aber immer wieder durch Experimente überrascht. Das bisweilen eher raue und oft auch witzige Design passt perfekt zum Charakter der hier publizierten Texte und trägt erheblich zur wachsenden Popularität dieses literarischen Forums bei.